Mittwoch, 17. November 2010

Würstliche Kindheitserinnerungen

Facebook steht diese Woche ganz im Zeichen der Trickfilmhelden aus Kindheitstagen: Evas Profilfoto ist verschwunden, da lächelt einem jetzt Arielle entgegen. Davids Strandbild vom letzten Australien-Trip musste für Fred Feuerstein Platz machen. Beim Klicken fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit, als man noch den riesigen Ranzen auf dem Rücken trug, ständig den Turnbeutel daheim vergaß und Mama (als Sekretärin und Chefin zugleich) für einen die Nachmittagstermine regelte. Und auch so einige Wurstkreationen gehören heute bei uns (leider) eher in die Zeit der Kindheitserinnerungen.

Drei Beispiele gefällig?

Früher kamen zwischen den diversen Zeichentrickserien sogar die kürzesten Naturdarm-Würstchen nicht zu kurz. „Mini-Wini-Würstchenkette lieben Karl und die Annette“, hieß es damals im Fernseher. Auf Kinderfeten wollten Mädchen gerne an Annettes und Jungen an Karls Stelle sein: „Stell dir das mal vor, voll die lange Schlange aus leckeren Würstchen, das ist so cool!“ Die Wurst hat bekanntlich zwei Enden und so musste man zum Schluss nur darauf achten, bloß nicht mit den Lippen vom Gegenüber in Berührung zu kommen – Küssen war schließlich verboten.

„Wir haben Hunger, Hunger, Hunger…“ schallte es an Kindergeburtstagen durchs Haus. Weil die Geburtstagsgesellschaft sich meist recht anspruchsvoll in der Wahl der Speisen gab, musste etwas her, was nahezu jedem kleinen Gast schmeckte. Würstchen im Schlafrock? Gute Idee. Die leckeren Wiener Würstchen im Naturdarm, umhüllt von Blätterteig, servierte man am besten mit Kinderketchup und im Rahmen einer Pyjamaparty. Finn zu Leonie: „Die Wurst ist lecker. Aber was ist das eigentlich, dieses Pütschama?“

Im Supermarkt war es oft gähnend langweilig, zwei Ecken ausgenommen: die Süßwarenabteilung und die Fleischtheke. Die Fleischtheke hatte den Vorteil, dass es dort auch mal etwas zu essen gab, obwohl man noch nicht an der piependen Kasse vorbeigekommen war. Traf man auf eine nette Wurstverkäuferin, bekam man schon mal eine Extrawurst auf die Hand: Mortadella oder Lyoner sagten die Großen dazu. „Mir egal“, sagte man selbst, „aber am liebsten als Bärchenkopf oder mit einem Affen drauf“.
Habt ihr ähnliche Erinnerungen? Oder fallen euch ganz andere Wurst-Anekdoten ein, wenn ihr an eure Kindheit zurückdenkt?

1 Kommentare:

maulwurf86 hat gesagt…

au ja, kinderwurst hab ich immer sehr gern gegessen.. am liebsten die mit micky maus drauf! und die kinder aus der mini wini-werbung fand ich immer etwas gruselig, die würstchen aber sehr lecker! :)

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