Montag, 6. Juni 2011

Auf dem Grill durch die Welt

Nicht nur in Deutschland gehört das Grillen zu den Lieblingsbeschäftigungen. Auch in anderen Ländern wird leidenschaftlich Open Air gebrutzelt. Bei uns steht die Bratwurst hoch im Kurs. Aber was landet in anderen Ländern auf dem Grill?


Wer eine Argentinien  Reise unternimmt, sollte das Land nicht verlassen ohne mindestens einmal ein echtes „Asado“ erlebt zu haben. Das Asado criollo ist unter den Argentiniern ein vielgeliebter Brauch.
Aber was ist ein Asado? Von der Blutwurst über das Rippchen bis hin zum Lendenfilet wird alles gegrillt, was im Entferntesten mit Fleisch zu tun hat. Aber natürlich ist es mehr als das – ein  Lebensgefühl. Die Argentinier treffen sich meist am Samstag oder Sonntag (gerne auch an beiden Tagen) mit Familie, Freunden, Bekannten oder Nachbarn um zu grillen. Gebrutzelt wird vorzugsweise auf einem gemauerten Grill. Holz wird nach einer strengen Reglementierung in fünf Stockwerken geschichtet. Man beginnt mit der Blutwurst und arbeitet sich dann über Bratwürstchen, Koteletts und durchwachsene Fleischstücke bis zum „Lomo“ vor, der Lende. Pro Gast rechnet der Argentinier mit stolzen 1 kg Fleisch.

Wenn man an die japanische Küche denkt, kommen wohl meist automatisch Gerichte wie Sushi, Maki und Co. in den Sinn. Dies alleine macht die japanische Küche aber noch lange nicht aus. „Yakitori“ ist eine weit verbreitete asiatische Spezialität, die sich vielfältig variieren lässt. Das traditionelle Yakitori besteht aus Hühnchen und Gemüse, das auf Spieße gesteckt und anschließend gegrillt wird. Brust, Flügel oder Leber, abwechselnd mit Paprika, Zwiebeln oder Spargel sind die üblichen Zutaten. Dazu gehört ein Dip, der typischerweise aus Mirin, einem leichten japanischen süßen Reiswein, der nur zum Kochen verwendet wird, sowie Zucker und Sojasauce besteht.

Das Barbecue, oder auch einfach BBQ genannt, stammt eigentlich aus der Karibik, ist allerding in den USA die beliebteste Grillform. Hier werden vorzugsweise Fleischstücke wie saftige Schweineschultern und Spare-Ribs bei indirekter Hitze langsam gar geräuchert. Der würzige Rauch der verwendeten Hölzer gibt dem Fleisch dabei das gewisse Etwas.

In Australien und Neuseeland wird es übrigens liebevoll „Barbie“ genannt. Es ist der Dreh- und Angelpunkt der australischen Out-Door-Aktivitäten der sogar so weit geht, dass in öffentlichen Parks feste, münzbetriebene Grillplatten vorhanden sind. Typisch für ein Barbie sind Shrimps und Garnelen.

Die afrikanische Variante des Grillens nennt sich „Braai“ und bedeutet „braten“. Der Braai gilt als ein gesellschaftliches Ereignis und ist besonders in Südafrika und Namibia weit verbreitet. Schließlich lieben auch Südafrikaner Fleisch. Was dort auf den Grill kommt, verbreitet ein einmaliges Aroma und lädt zu einem kulinarischen Erlebnis ein. Als klassisch und zugleich besonders schmackhaft gilt die sogenannte „Boerewors“ auch bekannt als Bauernwurst, die einer zu Schnecke zusammengerollten Bratwurst gleichkommt. Die Bauernwurst besteht traditionell aus Rind- und Schweinefleisch und wird mit Gewürzen wie Thymian, Koriander, Muskatnuss und Worcestersoße verfeinert.

Brasilien, das Land der Traumstrände  und des Karnevals, hat auch eine  besondere Grillspezialität zu bieten: das Churrasco misto. Nicht nur die rinderhütenden Gauchos wissen diese Delikatesse zu schätzen. Churrasco misto das sind ausgewählte, sanft oder scharf gegrillte Fleischstücke vom Rind, Schwein oder Huhn, die über Nacht mariniert wurden. Die Kunst liegt hierbei, wie so oft, in der richtigen Gewürzmischung - Tempero, der Marinade - Refogado und den Saucen - Molho.

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