Naturdarm hat Tradition. Seit über 2.000 Jahren werden Därme von Schlachttieren als Hülle für Wurst verwendet. Denn Därme machen Lebensmittel länger haltbar! Diesen Vorteil hatte schon der Seefahrer Odysseus erkannt, der der Überlieferung nach mit Fleischteilchen gefüllte Ziegendärme an Bord gehabt haben soll. Und auch heute noch werden mehr als die Hälfte der 1.500 Wurstsorten Deutschlands im Naturdarm hergestellt.
„Unsere Vorfahren nutzten schon vor 5.000 Jahren Därme von Schlachttieren unter anderem als Schwimmhilfe oder zur Bespannung von Jagdbögen“, weiß Prof. Dr. Hans J. Teuteberg, Leiter des historischen Seminars an der Universität Münster, zu berichten.
Und woher kommen unsere Wurstrezepte? Auch diese haben sich über viele Jahrhunderte lang entwickelt und sind meist aus der Not heraus geboren. Denn im Mittelalter gab es bekanntlich noch keine Kühlschränke, die die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängerten. Also musste man sich andere Wege ausdenken. Die Nonnen und Mönche im Mittelalter hatten eine grandiose Idee: sie füllten Schafs-, Rinder- und Schweinedärme, um sich so für strenge Winter oder monatelange Belagerungen einen haltbaren Vorrat anzulegen. Als sie die kulinarischen Vorteile des Verfahrens erkannten, entwickelten sie unzählige neue Wurstrezepte. So konnten die Klöster ihre zahlreichen und oftmals hochrangigen Gäste mit immer neuen schmackhaften Überraschungen erfreuen und wir profitieren heute noch davon!
2 Kommentare:
Interessant! Besonders der historische Umstand, aus dem die "Wurstpelle" heraus geboren wurde.
Not macht halt einfach erfinderisch!
Danke, liebe Nonnen und Mönche! :-)
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